Newsletter April 2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
zunächst zwei wichtige Terminhinweise:
Die diesjährige Landesdelegiertenversammlung findet am 1. und 2. Juli 2025 im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee statt. Zugesagt haben Herr Staatsminister Albert Füracker, MdL, die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Frau Gabi Schmidt, MdL und der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen, Herr Dr. Gerhardt. Die Einladung nebst Hinweisen auf die Möglichkeit, im Haus der bayerischen Landwirtschaft zu übernachten, werden wir Ende April/Anfang Mai versenden.
Am 19. 11. 2025 führt die LSVB eine Fachtagung zum Thema „Zukunft der Pflege“ in Katholischen Akademie in München u. a. mit dem Patienten- und Pflegebeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Herrn Thomas Zöller, MdL, durch. Bei weiteren Expertinnen und Experten haben wir angefragt.
Der neu gewählte Landesvorstand der LSVB hat bereits anlässlich seiner ersten Präsenzsitzung in Fürth beschlossen, mit allen demokratischen Fraktionen des Bayerischen Landtags Kontakt aufzunehmen und einen Austausch hinsichtlich ihrer jeweiligen seniorenpolitischen Zielsetzungen und Initiativen anzustreben. Den Verantwortlichen seitens der LandesSeniorenVertretung Bayern e. V. geht es bei diesen Gesprächsrunden auch darum, Grundsatzpositionen einer gerechten Seniorenpolitik und wachsende Herausforderungen für die älter werdende Gesellschaft an die Entscheidungsträger der Landespolitik zu adressieren.
Erste Gesprächspartner waren am 13. November Sozialpolitikerinnen und Sozialpolitiker der Freien Wähler Landtagsfraktion im Maximilianeum.
Schwerpunktthemen waren: ein sozial gerechtes Rentensystem, der zunehmende Pflegenotstand, die Herausforderungen der Digitalisierung und die gesellschaftliche Teilhabe der älteren Generation.
Die derzeitige Rentenpolitik der Bundesregierung, aber auch deren Gesetzentwurf zum „Rentenpaket 2“, werden dem Anspruch einer gerechten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für den Großteil der Rentner nicht gerecht, sondern fördern die wachsende Altersarmut dieser Bevölkerungsgruppe. Zum 01.07.2023 betrug der durchschnittliche Auszahlungsbetrag für 21 Mio. Rentnerinnen und Rentner in Deutschland 1.209 € monatlich. Nach Abzug der Miete, insbesondere in urbanen Regionen, verbleibt nicht ausreichend Geld für die Grundbedürfnisse, sodass in Bayern ca. 23 % der über 65 Jährigen, vorwiegend Rentnerinnen und Rentner, armutsgefährdet sind.
Die LSVB schlägt in ihrem Rentenkonzept einen Paradigmenwechsel vor, der auf eine „Erwerbstätigenrente für alle“ ausgerichtet ist.
Die derzeitige Zweiklassengesellschaft in Rentner und Pensionäre aufgeteilt, ist sozial ungerecht und dauerhaft für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht verantwortbar. Einverständnis herrschte seitens aller Gesprächsteilnehmer die Mütterrente einheitlich für alle Mütter auf 3 Jahre Kindererziehungszeiten anzugleichen.
Um dem zunehmenden Pflegenotstand entgegenzuwirken, wurden einvernehmlich zwei zentrale Maßnahmen diskutiert und manifestiert.
1. Die Einführung eines verpflichtenden gesellschaftlichen Jahres für alle und
2. Eine Besserstellung der häuslichen und nachbarschaftlichen Pflege. Es darf nicht sein, dass insbesondere pflegende Frauen im Alter in die Altersarmut geraten. Eine Anerkennung der Pflegeleistung durch zusätzliche Rentenpunkte könnte ein Anreiz, bzw. eine Honorierung sein. Darüber hinaus können digital gestützte Programme mittels der KI einen zusätzlichen Entlastungsbeitrag für Pflegende leisten.
Beide Seiten, die Parlamentarier und die LSVB-Vorstände, sahen in dem ausführlichen Austausch viel Übereinstimmung und zusätzliche Anregungen für ihre Parlaments- und Verbandsarbeit. Man war sich einig, den Dialog weiterzuführen.
Darüber hinaus haben wir mit den folgenden Gesprächspartnern unsere seniorenpolitischen Vorstellungen besprochen:
Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (Johannes Becher, MdL, Erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender)
CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag (Thomas Huber, MdL, stellv. Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des Bayerischen Landtags; Martina Gießübel, MdL, Sprecherin für Seniorenpolitik der CSU-Fraktion; Melanie Huml, Staatsministerin a. D., MdL)
Fraktion der SPD im Bayerischen Landtag (Doris Rauscher, MdL, Vorsitzende des sozialpolitischen Ausschusses des Bayerischen Landtags)
Gabi Schmidt, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
VdK Bayern (Claudia Spiegel, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik)
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (Ministerialdirigent Sigl, Leitende Ministerialrätin Pleier, Regierungsdirektorin Schwemer)
Am 19. 11. 2024 haben wir gemeinsam mit dem Stadtseniorenrat Nürnberg eine Fachtagung zum Thema „Das Altersheim kann warten – KI für ein selbstbestimmtes Leben daheim“ veranstaltet. Einzelheiten hierzu siehe nachfolgende Pressemitteilung.
„KI-Technologien können zu einem guten Leben im Alter beitragen“, erklärte Helmut Hirner, stellvertretender Vorsitzender der LandesSeniorenVertretung Bayern e. V. (LSVB), heute in Landshut. Das ist die Quintessenz, so Helmut Hirner weiter, einer von der LSVB mit namhaften Expertinnen und Experten vor kurzem in Nürnberg gemeinsam mit dem Seniorenrat der Stadt Nürnberg durchgeführten Fachtagung zum Thema „Das Altersheim kann warten – KI für ein selbstbestimmtes Leben daheim“. Unter den Referenten war auch Klaus Holetschek, der Vorsitzende der Fraktion der CSU im Bayerischen Landtag.
KI ist eine Technologie, die Unterstützung und Komfort in vielfältigen Lebensbereichen bietet und damit älteren Menschen ermöglicht, solange wie nur irgendwie möglich zu Hause wohnen zu bleiben. Das gilt für die Bereiche Mobilität, Kommunikation, soziale Einbindung, Haushalt und Wohnen, Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigungen und die Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung, um nur einige Beispiele zu nennen. Helmut Hirner: „All diese technischen Hilfestellungen bieten den unseren älteren Mitbürgern die Möglichkeit, den Umzug in ein Altenheim hinauszuzögern.“
Voraussetzung hierfür ist einmal, dass die älteren Menschen KI-Technologien akzeptieren, so Franz Wölfl, der Vorsitzende der LSVB. Das bedeutet u. a.: die entsprechenden Geräte müssen möglichst einfach zu bedienen sein. Beispielsweise eine 111seitige Gebrauchsanweisung für einen Wäschetrockner schreckt doch so manchen älteren Menschen vom Kauf ab. Abhilfe könnte - ganz generell - insoweit geschaffen werden, wenn die Seniorinnen und Senioren in die Entwicklung KI-gesteuerter Geräte eingebunden würden. Zum anderen darf nicht übersehen werden, dass viele dieser sehr nützlichen Geräte nicht ganz billig sind. Aus diesem Grunde ist es dringend notwendig, die Hilfsmittelkataloge der Kranken- und Pflegeversicherung zu überarbeiten und für KI-Technologien zu öffnen.
Im Bereich der Pflege, gleichgültig, ob zu Hause oder im Heim, bieten sich vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz von KI-Technologien. Das gilt vor allem für die Pflege unterstützende Tätigkeiten, wie beispielsweise Medikamente geben, aus dem Sessel helfen, Waschen und Anziehen, und für den Bereich der Pflegedokumentation. Ob KI auch im Bereich der Grundpflege zum Einsatz kommen kann, erscheint mehr als fraglich. Man muss sich nämlich, so Franz Wölfl abschließend, im Klaren sein, dass Pflege die Interaktion von Mensch zu Mensch ist. Dies kann auch von der besten KI nicht geleistet werden. Die menschliche Intelligenz ist nämlich mehr als nur kognitiv und numerische Mechanik, sie ist auch emotional und sozial.
Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender CSU
Alle Redebeiträge und die Podiumsdiskussion können Sie mit den nachfolgenden Links anschauen. Die Dateien sind zu groß, um auf der Homepage des LSVB eingebettet zu werden. Bitte klicken sie den jeweiligen Link von unserer YouTube-Seite an.
Begrüßung von Helmut Hirner, stellv. Vorsitzender LSVB e.V.
https://youtu.be/RSgk8ojjsHw
KI – Chance und Herausforderung für die ältere Generation
Klaus Holetschek, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, ehemaliger Staatsminister für Gesundheit und Pflege
https://youtu.be/UuhJTIwZFCs
Künstliche Intelligenz in unserer Gesellschaft - Potenziale und Gefahren einer Schlüsseltechnologie
Daniel Lehmann, Journalist, Dozent BAGSO und Humboldt- /CODE-Universitäten, Berlin
https://youtu.be/FcKwFXF-jv8
Podiumsdiskussion : „KI für ein gutes Altern daheim – was können wir heute tun, damit es morgen besser wird?“
Klaus Holetschek, Dr. Bettina Horster, Birgit Holetschek, Daniel Lehmann
https://youtu.be/L7-v25Qm4E4
Begrüßung von Franz Wölf, Vorsitzender der LSVB e.V.
https://youtu.be/xWR9jfULyaA
Begrüßung von Konrad Schuh, Stadtrat Nürnberg
LSVB Fachtag 19.11.24 - Konrad Schuh, Stadtrat von Nürnberg.mp4
Begrüßung von Christian Marguliés, Vors. Stadtseniorenrat Nürnberg, https://youtu.be/1M8v0xgCv-c
Länger sicher und autonom leben!
Frau Dr. Bettina Horster, Vorständin VIVAI Software AG, Dortmund
https://youtu.be/6X8cqu6ojFs
Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben zu Hause
Birgit Holetschek, Koordination Mehrgenerationenhaus Memmingen https://youtu.be/D2qDFKd1VUI
Verlängert KI unser Leben – KI in der medizinischen Diagnostik heute und morgen
Prof. Dr. Andrik Aschoff, Chefarzt Radiologie Klinikverbund Allgäu, Kempten
https://youtu.be/_l6zhn0tzhc
Verabschiedung und Ausblick, Helmut Hirner,
https://youtu.be/J63dXoeRoc0
Am 10. 2. 2025 veranstalteten wir anlässlich der Bundestagswahl am 21. 2. 2025 eine Podiumsdiskussion zum Thema Altersarmut. Auf dem Podium waren:
Frau Patricia Riekel, FDP, Bundestagskandidatin
Herr Johannes Becher, MdL, stellv. Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Herr Klaus Ernst, MdB, Landesvorsitzender BSW und stellv. Vorsitzender der Gruppe BSW
Herr Thomas Huber, MdL, CSU, sozialpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie im Bayerischen Landtag sowie
Herr David Rausch, SPD, Bundestagskandidat.
Am 20. und 21. Januar 2025 traf sich der Vorstand zu einer Klausurtagung in Landshut. Einzelheiten: siehe nachfolgende PM und Foto.
Jährliche Klausurtagung des Vorstandes des LSVB Frühjahr 2025 – Starke Interessenvertretung für Seniorinnen und Senioren in Bayern
Landshut, 20. Januar 2025 – Herr Franz Wölfl, Landesvorsitzender des LSVB, lädt in seine Heimatstadt Landshut ein. Die LandesSeniorenVertretung Bayern (LSVB), als Dachorganisation von rund 200 kommunalen Seniorenvertretungen aus ganz Bayern, hat im Rahmen ihrer jährlichen Klausurtagung 2025 in Landshut wichtige gesellschaftliche Themen diskutiert, die die Lebenssituation älterer Menschen betreffen. Die LSVB vertritt mehr als 2 Millionen Seniorinnen und Senioren in Bayern und setzt sich für eine starke politische Stimme der älteren Generation ein.
Als parteiunabhängige Organisation tritt die LSVB für die Interessen der über 60-Jährigen auf und fordert eine gerechtere und nachhaltigere Gestaltung der sozialen Rahmenbedingungen. Die Schwerpunktthemen der Tagung in diesem Jahr waren:
Altersarmut und Rentenungerechtigkeit
In Bayern sind mittlerweile rund 25 Prozent der Rentnerinnen und Rentner von Altersarmut betroffen, 40 Prozent beziehen weniger als 1.000 Euro im Monat. Diese Entwicklung führt zu einer immer größer werdenden Diskrepanz zwischen den Renten und den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die LSVB fordert eine gerechte Rentenreform, um der zunehmenden Armut im Alter entgegenzuwirken.
Pflegenotstand und unzureichende Versorgung
Der Pflegenotstand in Bayern verschärft sich zunehmend. Viele Seniorinnen und Senioren haben Schwierigkeiten, adäquate Pflegeeinrichtungen und qualifiziertes Personal zu finden. Hier fordert die LSVB dringend eine Verbesserung der Pflegerahmenbedingungen und zusätzliche Ausbildungskapazität sowie eine Erhöhung der finanziellen Mittel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.
Wohnungs- und Mietmarktproblematik
Die Wohnsituation für viele Seniorinnen und Senioren ist angespannt. Rentner geben rund 60 Prozent ihres Einkommens für Mieten aus. Der Mietmarkt ist zunehmend von hohen Preisen geprägt, was besonders für ältere Menschen zu einer Belastung wird. Die LSVB fordert die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum und die Förderung von altersgerechtem Wohnen.
Ungleichbehandlung von Rentnern und Pensionären
Ein weiteres Thema der Klausurtagung war die ungleiche Behandlung von Rentnern und Pensionären. Während Pensionäre im letzten Jahre einen Inflationsausgleich von bis zu 3.000 Euro erhielten, blieb eine vergleichbare Anpassung der Renten aus. Diese Diskrepanz verstärkt die soziale Ungleichheit und muss dringend adressiert werden.
Die LSVB hat sich in ihrer Klausurtagung erneut als starke Interessenvertretung für die älteren Generationen positioniert und wird weiterhin für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Seniorinnen und Senioren in Bayern kämpfen.
Das Schwerpunktthema für 2025, so Johann Häusler, stellvertretender Landesvorsitzender und ehemaliger Landtagsabgeordneter, wird die Pflege sowie die soziale Teilhabe der Generation über 60 sein, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Gastgeberin Jutta Widmann (von links), Thomas John, Johanna Fischer, Helmut Hirner, Johann Häusler, Bernd Fischer, Marlene Meister und Franz Wölfl
Freundliche Grüße
Franz Wölfl
Vorsitzender der LSVB
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